Ein Sechstonner mit alternativem Antrieb: Hermes testet ab sofort im Stuttgarter Lieferverkehr den von der Daimler AG entwickelten E-Lkw.
Auf der aktuellen Pressekonferenz der Daimler AG mit Hermes in Stuttgart, bei dem der erste elektrifizierte Sechstonner der Hausmarke Fuso präsentiert wurde, sagte es Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG, gerade heraus: Der elektrische Lkw wird in der Anschaffung niemals billiger zu haben sein als ein konventionelles Dieselmodell. Punkt.
Für
ein Unternehmen wie Hermes, das den Einsatz von Elektromobilität bereits seit
den 90er Jahren aktiv erprobt und dabei naturgemäß die Wirtschaftlichkeit ins
Zentrum des Forschungsinteresses rückt, ist das eine klare Ansage. Aber auch
ein Meilenstein. Denn
mit dem Fuso Canter E-CELL ist diese Woche der erste Lkw-Flottentest mit der
Null-Emissionen-Technologie gestartet – als das jüngste Forschungsprojekt im
bisher noch wenig erprobten Nutzfahrzeugbereich. Hermes ist neben der Stadt
Stuttgart der einzige Test-Anwender und wird den E-Lkw ab sofort täglich im
Stuttgarter Lieferverkehr einsetzen.
Das Projekt ist der vorläufige Höhepunkt einer langen Partnerschaft: 1997 erforschten Daimler und Hermes bereits gemeinsam den ersten Wasserstoff betriebenen Transporter, zuletzt kooperierte man in einem vierjährigen Pilotprojekt mit 20 Vito E-CELL in Berlin und Hamburg. Auch wenn beide Technologien letztlich nicht die Serienreife erreichten (auch das gehört zu Forschung & Entwicklung dazu!), zeigte sich, dass die Unternehmen der nötige Pioniergeist sowie ein starkes Vertrauen in die Zukunft der alternativen Antriebe verbindet. Hermes bekommt den Fuso Canter E-CELL ab sofort für ein Jahr kostenfrei zur Verfügung gestellt und liefert im Gegenzug wertvolle Daten aus dem Paketdienst, um den flächendeckenden Fortschritt zu unterstützen.
Klar ist: Die Erprobung alternativer Antriebe ist und bleibt eine kollektive Aufgabe. Wenn wir uns als Gesellschaft für die Verbreitung der E-Technologie innerhalb einer nachhaltigen City-Logistik entscheiden, müssen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik noch viel stärker als bisher kooperieren. Als Logistiker und Großabnehmer sind wir maßgeblich auf die Vorleistung der Fahrzeugindustrie angewiesen. Aber auch die Politik sollte attraktive Rahmenbedingungen und Anreize setzen, damit Unternehmen bereit sind, neue Technologien in wachsendem Umfang einzusetzen. Insofern ist es sicher kein Zufall, dass das aktuelle Pilotprojekt in Stuttgart mit explizitem Rückenwind durch die schwarz-grüne Landesregierung vonstattengeht.
Aber auch in Hamburg ist noch viel mehr möglich! Wir haben immer gesagt: Sobald E-Mobile zu vertretbaren Preisen, technisch zuverlässig und in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen, gehören wir zu den Ersten, die deren Einsatz ausbauen. Dabei sind wir auf einem guten Weg. Gemeinsam können wir kluge City-Logistik-Konzepte und eine bewusste Incentivierung (z.B. über Sprit- und Mautkosten, Umweltzonen) auf den Weg bringen. Mag sein, dass sich an den Anschaffungskosten für Elektromobilität vorerst, wie von Daimler-Vorstand Dr. Bernhard prophezeit, nichts verändern wird. Aber an den gesellschaftlichen Kosten und den Kosten für zukünftige Generationen können wir durchaus etwas drehen. Hermes ist gesprächsbereit!
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