Wie gut kennen sich Verbraucher mit den gängigen Begriffen im Online-Handel aus? Wir haben nachgefragt.
Die digitale Transformation schreitet in immer kürzeren Zyklen voran und zieht tiefgreifende Veränderungen nach sich. Dabei hat sie auch großen Einfluss auf unsere Sprache: Wer hätte vor zehn Jahren schon Wörter wie “Phablet” oder “Big Data” in den Mund genommen? Unter Kennern sind dies inzwischen gängige Begriffe. Doch wer sich außerhalb von Expertenkreisen bewegt, stößt offenbar schnell an seine Grenzen, wie das renommierte Marktforschungs-unternehmen TNS Infratest herausfand. Kurzum: Viele digitale Fachwörter sind den meisten Bundesbürgern sogar nahezu unbekannt*:
Wir wollten wissen: Gilt das auch für den E-Commerce? Schließlich geben immer mehr Menschen Geld beim Kauf von Waren im Netz aus – knapp 47 Milliarden Euro im Jahr 2015, so die jüngsten Berechnungen des BundesverbandE-Commerce und Versandhandel. Das entspricht einem Wachstum von gut 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Heißt: E-Commerce boomt und wird immer wichtiger für den Verbraucher.
Mit dem Marktforschungs-Anbieter Appinio haben wir 1.000 Männern und Frauen im Alter zwischen 14 und 65 Jahren eine elf Begriffe umfassende Liste an etablierten E-Commerce-Begriffen vorgelegt und gefragt, ob sie diese soweit kennen, dass sie diese auch erklären könnten. Das Ergebnis:
Mit knapp 72 Prozent ist Mobile Payment der bekannteste E-Commerce-Begriff bei der Zielgruppe. Damit wird einmal mehr deutlich, dass Smartphones, Tablets & Co. ihren Platz in der mobilen Shopping-Welt gefunden haben (auch wenn der reine Mobile-Payment-Markt in Deutschland eher unterentwickelt ist). Vielen Umfrage-Teilnehmern ist auch die Virtuelle Anprobe geläufig, die mit einem Bekanntheitsgrad von rund 64 Prozent auf Platz 2 rangiert – obwohl sich bislang keine Lösung flächendeckend durchsetzen konnte. Die übrigen Begriffe können die 50-Prozent-Hürde nicht überschreiten. Lediglich Same Day Delivery (43,8 Prozent) und Mobiler Paketschein (45,8 Prozent) bilden eine Art Mittelfeld. Zu den Schlusslichtern zählen Curated Shopping (6,2, Prozent), Retargeting (10,9 Prozent) und Customer Journey (15,6 Prozent).
Die Ergebnisse zeigen zu einem, dass zahlreiche Begriffe unter der Wahrnehmungsschwelle der Befragten liegen. Wenn es jedoch um Verbraucherthemen geht (unter anderem Virtuelle Anprobe, Mobile Payment, Same Day Delivery), also Themen, die sie naturgemäß direkt tangieren, ist der Kenntnisstand im Schnitt jedoch gut ausgeprägt.
Alles eine Frage der Erhebung!? Bei der Befragung von TNS Infratest ist der Begriff "Mobile Payment" 43% der Befragten bekannt, bei der Erhebung von Appinio hingegen 72%. Macht (mal eben) eine Diskrepanz von 29 Prozentpunkten. Und wer hat nun recht bzw. das repräsentative Sample?
Lieber Herr Wagner, danke für Ihren Kommentar! Die Diskrepanz ist uns natürlich auch aufgefallen. Entscheidend bei solchen Umfragen ist ja, wie sich das Panel zusammensetzt (u.a. in Bezug auf die Geschlechterverteilung, Alter). Hier konnten und wollten wir die TNS Infratest-Studie nicht 1:1 abbilden. Unser Anspruch auch lag auch nicht darin, eine tiefgehende Studie aufzusetzen. Vielmehr wollten wir eine ungefähre Tendenz aufzeigen. Insofern hat keine der aufgeführten Umfragen recht oder unrecht. Beide geben ein ungefähres Stimmungsbild wieder. Beste Grüße, Ihre ottogroupunterwegs Redaktion
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